Dieser Beitrag soll als kleine Entscheidungshilfe für eine statische oder dynamische Web-Präsenz dienen.
Statischer Web-Auftritt
Ich würde jedem empfehlen, der im Web eine Homepage mit weniger als hundert Seiten hat, mit einem CMS "statisch" zu beginnen. D.h. Layout, Menustruktur und Inhalt wird getrennt verwaltet.
In meiner Übersicht Open Source Content Management Systeme finden sich für diesen Zweck geeignete CMS, wie z.B. phpCMS, blosxom, Templating Systeme, vio.matrix usw.
Sie müssen nur in der Lage sein statische HTML-Seiten zu generieren.
Damit ergeben sich die folgenden Arbeitsschritte:
- Inhalte mit Text und Grafiken in einem HTML-Editor erstellen,
- die neuen Seiten in das Menu einhängen,
- Generierung der endgültigen HTML-Seiten über das CMS oder über Template-Programme,
- Übertragung zum Server
- Kontrolle
Wenn sich das Layout ändert, müssen oft alle Seiten neu erstellt werden. Das ist aber nicht weiter schlimm, da die Generierung automatisch stattfindet.
Es ist aber wichtig mit einem Tool zu arbeiten, welches auch den ftp-Upload automatisiert (z.B. sitecopy oder rsync) und dafür sorgt, dass nur geänderte Dateien übertragen werden.
Mit Hilfe dieser Tool-Unterstützung kann man ganz komfortabel einen Web-Auftritt verwalten.
Anmerkung: Bei der Erzeugung statischer Files ist nicht ausgeschlossen, dass dies mit Datenbank-Unterstützung, also "dynamisch" geschieht. D.h. lokal auf dem Client wird die Datenbank zum Speichern der Daten benötigt und auf dem Web-Server werden die Daten ohne Datenbank bereitgestellt.
Dynamischer Web-Auftritt
Wer mit einer dynamischen Web-Präsenz arbeitet, muss zuerst einmal einige Nachteile in Kauf nehmen:
- Datenbank-Installation und -administration,
- Sichern der Datenbank
- Fehlersuche wird schwieriger
- längere Antwortzeiten
dem stehen auch viele Vorteile gegenüber:
- Interaktivität (Feedback-Formulare, Newsgroups, dynamisches Einbinden anderer Datenquellen und vieles mehr)
- geringe Anzahl von Dateien auf dem Server
Klar, bei grösseren Internet-Präsenzen kann man nicht mehr auf eine Datenbank verzichten. Da müssen aber auch hundert Seiten und mehr verwaltet werden.
Dass es aber auch anders geht, zeigt der Heise-Verlag: dort basiert der ganze Newsticker-Teil (Heise online) auf statischen HTML-Seiten.
Anmerkung: Es sollte nicht vergessen werden, dass viele dynamischen bzw. interaktiven Elemente "zugekauft" werden können. Es gibt viele Services im Web, die Feedback-Formulare, News-Foren etc. anbieten.
Letztlich ist es immer eine individuelle Entscheidung, ab wann man auf einen dynamischen Web-Auftritt umsteigen sollte.
Die wichtigsten Einflussfaktoren:
- Anzahl der Seiten
- Anzahl der User
- Provider
- Preis
- Welche Teile des Webs können "statisch" bleiben?
- Wie oft ändern sich die Inhalte?
- Wie gut kenne ich mich mit der Technik aus?