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Ein kurzer Erfahrungsbericht, was man beim Anschluss eines DVD-Brenners unter Linux beachten muss.

Da sich immer mehr Filme auf meinem Linux vdr-System sammelten, war ich vor die Aufgabe gestellt, einen DVD-Brenner an das System anzuschliessen.
Nach einigem "googeln" hatte ich mich für einen LG-Brenner entschieden (GSA-4167B). Wichtig für mich war die Tatsache, dass er das RAM-Format lesen und schreiben kann (ist für die Archivierung wichtig), Vorgängermodelle werden häufig unter Linux betrieben und das Modell wurde Testsieger bei einem Vergleichstest der Zeitschrift chip.

Extern vs. intern

Zuerst hatte ich die Idee den Brenner in einem externen USB-Gehäuse zu betreiben. Damit könnte ich an verschiedenen PCs z.B. eine Datensicherung durchführen oder im Notfall über USB vom DVD-Laufwerk booten.
Das wäre im Prinzip auch gegangen, wenn ich nicht in meinem Video vdr-System ein VIA EPIA 5000 Board verbaut hätte, was nur USB 1.1 beherrscht.
Man kann auch über eine USB 1.1 Schnittstelle DVDs brennen, allerdings wird man damit nicht einmal eine einfache Brenngeschwindigkeit erreichen. Bei mir lag die Geschwindigkeit so bei 0,4x.
Also musste ich das Teil fest einbauen.

Hardware

Gehäuseprobleme

Am Anfang bestand das Problem, dass in dem VIA Serenity Gehäuse eigentlich kein Platz mehr für ein DVD-Laufwerk war, weil die TV-Karte (PVR350) so weit nach vorne geht. Zumindest war der LG-Brenner etwas kürzer als ein älteres DVD-Laufwerk, welches ich zufällig in der "Grabbelkiste" fand.
Der DVD-Brenner war einfach 5mm zu lang und liess sich nicht von vorne in das Gehäuse hineinschieben.
Ich konnte das Problem nur dadurch lösen, indem ich einen stehenden Kondensator, der sich genau am Rand der PVR350 befand, mit Hilfe eines Lötkolbens entfernte und von der Platinenunterseite wieder einlötete. Jetzt konnte ich die TV-Karte etwas nach unten drücken und den DVD-Brenner etwas nach oben, so dass es möglich war den Brenner über die TV-Karte zu schieben. Nachdem ich mit Isolierband den Rand der TV-Karte und das Brennergehäuse abisoliert hatte, konnte ich das Laufwerk so weit hineinschieben, dass ich es mit zwei Schrauben vorne fixieren konnte.

Master oder Slave ?

Nach dem erfolgreichen Einbauen war ich etwas verwundert, warum ich nicht über eine 1,5-fache Brenngeschwindigkeit hinauskam.
Es lag daran, dass ich die Festplatte als Master und den Brenner als Slave an der gleichen IDE-Schnittstelle betrieb.
Nach einer Investition von 4 Euro in ein zweites IDE-Kabel konnte ich ohne Probleme bis zur 10-fachen Geschwindigkeit brennen :-)
Bei der Gelegenheit ist es sinnvoll gleich zu kontrollieren, ob der DMA-Mode bei der Festplatte und beim Brenner aktiviert ist: "hdparm -iv /dev/hda".

Software

Welche Treibersoftware braucht man denn unter Linux ? Diese Frage habe ich mir auch am Anfang gestellt.
Im Grunde braucht man nur growisofs für DVD+-R(W) und udftools für DVD-RAMs.
Ein ganz guter Überblick ist hier zu finden. Mit k3b hat man ein Brennprogramm für CDs und DVDs mit einer schönen Oberfläche zur Verfügung.

  • Zum Formatieren von DVD+-RWs verwende ich "dvd+rw-format -f /dev/hdc" aus den "dvd+rw-tools" (apt-get install dvd+rw-tools).
  • DVD-RAMs formatiere ich mit dem ext2 Filesystem (Achtung: nicht ext3 verwenden!) oder mit dem udf-Filesystem "mkudffs --spartable=2 --media-type=dvdram /dev/dvd"

In der /etc/fstab Datei sollte dieser oder ein ähnlicher Eintrag stehen: "/dev/dvd   /mnt/dvd  auto     noatime,rw,user    0    0".

Was nie schadet, ist sich aus dem Internet die aktuelle Firmware für das DVD-Laufwerk zu holen. (Das geht meiens Wissens bei LG-Geräten nur unter Windows.)
Danach "kennt" das Laufwerk auch neuere DVD-Rohlinge und kann diese optimal beschreiben.

Fazit

Ich kann problemlos unter Linux DVDs brennen, hatte bis jetzt noch keinen "Fehlbrand" und konnte meine beschriebenen DVDs auch wieder fehlerfrei einlesen.
Bei der Brenngeschwindigkeit habe ich bis jetzt max. 10x erreicht (bei 16x DVD-R Rohlingen von Verbatim).
Ich finde das schon verdammt schnell und möchte nicht unbedingt die Grenzen ausloten, da dann die Gefahr von "Fehlbränden" wieder zunimmt. Ausserdem ist mir wichtig, dass die DVDs ziemlich lange halten (> 5 Jahre), dann ist es besser lieber mit etwas geringerer Geschwindigkeit zu brennen.
Als Brennprogramm kann ich k3b oder Nero für Linux empfehlen.